Eurovent 4/26: Wie man die Standzeit molekularer Filter bestimmt
Molekulare Filter haben im Vergleich mit Partikelfiltern einen entscheidenden Vorteil: Nur mittels molekularer Filtration oder Gasfiltration lassen sich selbst geringste Kontaminationen schädlicher Gase oder Dämpfe über einen spezifischen technologischen Prozess aus der Luft entfernen. Doch wann hat ein molekularer Filter „ausgedient“? Empfehlungen für den Austausch molekularer Filter und das Ende ihrer Nutzungsdauer gibt die neue Richtlinie Eurovent 4/26-2024.
Wie genau funktioniert molekulare Filtration? Wie sind molekulare Filter aufgebaut und welche Materialien werden genutzt?
Als Filtermedien für molekulare Filter werden bei MANN+HUMMEL Aktivkohle, Zeolithe, Aluminiumoxide oder Ionenaustauscher Harze eingesetzt. All diese Medien verbindet ein Charakteristikum: Sie besitzen eine große innere Oberfläche. Über verschiedene Aktivierungsverfahren (Heißluftstrom, Dampf oder auch CO2-Strom) wird die chemische Struktur der Filtermedien dabei so aufbereitet, dass ihre Porenstruktur verbessert und die Oberfläche zusätzlich vergrößert wird. Die hohe Porosität der Aktivkohle sorgt also für eine große aktive Oberfläche pro Volumeneinheit, die weit über 1000 m2 pro Gramm Material und in einigen Fällen sogar bis zu 2000 m2/g erreicht und überschreitet. Nun können bei Einsatz von sehr wenig Filtermaterial die Schadstoffmoleküle in großer Menge an die molekularen Filter binden. Die Bindung erfolgt dabei über Adsorptionskräfte oder chemische Reaktionen.
Wann lässt die Filterwirkung eines molekularen Filters nach? Wie lange ist seine Standzeit und wann müssen molekulare Filter eigentlich ersetzt werden?
Je mehr schädliche Gase und Dämpfe das Lüftungssystem passieren, desto mehr Schadmoleküle reichern sich an der Oberfläche des Filtermediums an. Auch wenn nur ein Teelöffel Aktivkohle eine innere Oberfläche bietet, die etwa so groß wie ein Fußballfeld ist, erreicht das Filtermedium bei längerer Verwendung des molekularen Filters irgendwann seine natürliche Sättigungsgrenze.
Hilfestellung, wie man die Standzeit von molekularen Filtern/ Gasfiltern bestimmt, gibt die neue Eurovent 4/26 Richtlinie:
- Ein Anstieg des Druckverlusts im Lüftungssystem ist kein hinreichender Hinweis auf einen notwendigen Austausch des Filters.
- Es empfiehlt sich eine kontinuierliche Messung der Konzentration an schädlichen Gasen oder Dämpfen direkt nach Passieren des Luftfilters. Wenn der Wirkungsgrad des Filters abnimmt, steigt die Konzentration der Schadstoffe, die den Filter passieren und im Luftstrom hinter dem Filter enthalten sind, entsprechend an.
- Erreicht die kritische Schadstoffkonzentration nach Passieren des Luftfilters die maximale Zulassungsschwelle, muss der molekulare Filter ersetzt werden.
- Ist ein Monitoring der Gaskonzentration nach Passieren des Luftfilters nicht möglich, sollte der molekulare Filter nach einer gewissen Einsatzdauer ersetzt werden – dies hängt auch von den Umgebungsbedingungen ab. Fragen Sie hier unsere Experten von MANN+HUMMEL.
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